- Keten
- Ke|ten 〈n. 11; Chem.〉 organ.-chemische Verbindung, in der die Karbonylgruppe durch eine Kohlenstoff-Doppelbindung mit dem restlichen Molekül verbunden ist [→ Keton]
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Ke|ten [↑ Ket- u. ↑ -en (1)], das; -s, -e: H2C=C=O; farbloses, stechend riechendes, giftiges Gas, Sdp. ‒41 °C, das zu Acetylierungen u. v. a. org.-chem. Reaktionen benutzt wird. Ebenso reaktionsfähig sind die homologen Ketene, in denen org. Reste eines der H-Atome ersetzen (Aldoketene) oder beide (Ketoketene).* * *
IKeten,Eigenbezeichnung Ket, früher Jenissej-Ostjaken, auch Jenissejer, Volk der Paläosibirier beiderseits des mittleren Jenissej (Russland), etwa von Jarzewo bis Igarka. Die 1 100 Keten sind das letzte einer Reihe verwandter Völker (Asanen, Arinen, Baikoten, Kotten, Yarinen), die in den Chakassen, Ewenken und Russen aufgegangen sind. Sie lebten ursprünglich als Jäger, Fischer, auch Rentierzüchter, seit dem 18. Jahrhundert als Pelztierjäger. Heute betreiben sie, meist auf genossenschatlicher Basis, Pelztierjagd und -zucht, daneben Feldbau. Animismus und Schamanentum sind noch lebendig. Ihre Sprache konnte noch keiner Gruppe zugeordnet werden.IIKeten[Kurzwort] das, -s, farblose, gasförmige, sehr reaktionsfähige und giftige chemische Verbindung mit stechendem Geruch, die durch thermische Spaltung von Essigsäure oder Aceton gewonnen wird. Keten wird für Acetylierungen (z. B. von Essigsäure zu Acetanhydrid) verwendet; durch Dimerisierung entsteht Diketen. Homologe des Ketens mit den allgemeinen Formeln RHC=C=O oder RR'C=C=O (R und R' organischer Reste) werden zusammenfassend Ketene genannt; sie sind äußerst reaktionsfähige, zur Polymerisation neigende, unbeständige Verbindungen.
Universal-Lexikon. 2012.